Das Xylophon (griechisch xylon: Holz und phoné: Klang, Stimme)

Schlaginstrument, das aus einer Reihe abgestimmter Holzstäbe besteht, die mit löffelartigen Holzklöppeln angeschlagen werden. Xylophone wurden schon im 14. Jahrhundert in Südostasien gebaut. Das Instrument wurde vermutlich über Madagaskar nach Afrika eingeführt, wo es sich bald über den ganzen Kontinent ausbreitete und zu einem Hauptinstrument der traditionellen Musik wurde. Afrikanische Sklaven brachten das Xylophon nach Südamerika, wo es heute als Marimba (oder unter einem der vielen anderen afrikanischen Namen) bekannt ist. Um 1500 gelangte das Xylophon nach Europa, wo es Eingang in die Volksmusik fand. Seit dem späten 19. Jahrhundert wird das Xylophon verstärkt in der abendländischen Kunstmusik verwendet. Im Danse Macabre (1874) des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns wurde das Xylophon erstmals im Symphonieorchester eingesetzt. Igor Strawinsky verwendete es in seinem Werk Petruschka (1911).

Das einfache afrikanische Xylophon besteht aus einer Doppelreihe von Holzstäben, wobei die Stäbe an einem Rahmen befestigt sind und an nichtschwingenden Punkten auf dem Rahmen aufliegen. Beim Spielen ruht das Instrument gewöhnlich auf den Oberschenkeln. Meist befinden sich Resonanzröhren unter dem Rahmen (wie bei der kongolesischen Kalanba, die Flaschenkürbisse als Resonatoren hat), oder der Rahmen selbst bildet einen trogartigen Resonanzkörper (wie bei dem indonesischen Gambang). Das Orchesterxylophon hat zwei Stabreihen, die wie eine Klaviatur angeordnet sind. In der Regel befindet sich unter jedem Stab eine Resonanzröhre. Dieses Instrument wird mit zwei harten Klöppeln gespielt, die den charakteristischen trockenen, durchdringenden Klang erzeugen, oder mit vier bis acht weicheren Gummischlegeln für Akkorde. Der Tonumfang beträgt meist vier Oktaven, angefangen beim eingestrichenen C. Die Orchestermarimba hat ebenfalls Röhrenresonatoren, ist aber eine Oktave tiefer gestimmt als das Xylophon.

Xylophonähnliche Instrumente mit Metallstäben heißen Metallophone. Zu dieser Gruppe gehören das Glockenspiel, das Vibraphon und verschiedene Instrumente, die im indonesischen Gamelan-Orchester verwendet werden.

Die Verwendung des Xylophons im Unterricht:

Da das Klangmedium beim Xylophon Holz ist, klingt das Instrument entsprechend trocken; der einzelne Ton hat sozusagen keinen Nachhall. Das heisst, es eignet sich besser für schnelle Rhythmen mit kurzen Notenwerten. Wie bei den Metallophonen kann jeder einzelne Stab des Instrumentes entfernt werden. Dies wissen zwar viele Lehrpersonen. - im Ernstfall wenden sie aber dieses Wissen trotzdem nicht an. Die Folge davon: Das Kind muss sich in der Fülle von Stäben zurechtfinden, was besonders in der Unterstufe sehr schnell zu einem Problem wird (Noten lesen, Buchstaben lesen - -). Das Herausnehmen der nicht benötigten Stäbe hat zudem den Vorteil, dass das Kind beim Spielen nicht so treffsicher sein muss - die Chance, falsche Töne zu treffen, nimmt ab. Achtung: Nicht jedes Xylophon hat den gleichen Tonumfang: Es lohnt sich sehr, anfang Jahr einmal in den Singsaal oder ins Musikzimmer des Schulhauses zu gehen und sich die Tonumfänge der Orff-Stabspiele aufzuschreiben.

Dazu kommt noch, dass natürlich auch die Xylophone in verschiedenen Stimmungen (Grössen) gebaut werden. So gibt es Sopranxylophone, Alt-, Tenor- und Bassxylophone. Das oben gesagte betreffs trockenem Klang gilt natürlich am ehesten für die hoch gestimmten Instrumente (weil ihre Stäbe kürzer und dünner sind). Ein Bass-Xylophon kann hingegen ohne weiteres für lange Bordun-Quinten verwendet werden.

Wenn das Kind vor dem Xylophon steht, sind die tiefen Töne links und die hohen rechts - wie beim Klavier-. Da die Schulxylophone in aller Regel nicht chromatisch gestimmt sind, lässt es sich ohne weiteres arrangieren, dass das Instrument von beiden Seiten "bespielt" wird. Das heisst: Ein Kind steht "richtig" vor dem Instrument, das andere Kind hingegen "seitenverkehrt". Das "richtige" hat die tiefen Stäbe links, das "seitenverkehrte" hat sie rechts. So lässt sich unter anderem vermeiden, dass sich die Kinder ständig im Weg stehen.

In meiner Vorlage für Orff-Sätze würde ich das Xylophon am ehesten in den Stimmen "Terzen-Begleit" und "Rhythmischer Grundtonbegleit" einsetzen.

 

Verwendung der richtigen Schlägel - - - -

Das Instrument klingt nur dann richtig, wenn die richtigen Schlägel verwendet werden. Die Grundregel lautet:   Kleines Instrument - kleine, eher harte Schlägelköpfe     /     grosses Instrument - grosse, weiche Schlägelköpfe